Objekt

Statuette eines Stieres

Fast wie ein lebendiges Tier wirkt diese Statuette eines Stieres. Trotz der geringen Größe wirkt er durch seinen massigen, naturalistisch modellierten Körper majestätisch. Da es sich um einen Flussfund handelt, der 1994 bei der Erweiterung der Moselfahrrinne in Trier im vom Bagger bewegten Aushub gemacht wurde, ist es erstaunlich, dass die Statuette mit ihrer antiken Basis unversehrt geborgen wurde. Eine überzeugende Deutung der Stierbronze gibt es noch nicht, obwohl sie zu einer Gruppe von Darstellungen vergleichbar guter Qualität gehört. Für diese wurde eine Verbindung mit dem in Memphis in Unterägypten verehrten Apisstier angenommen. Einige Statuetten weisen nämlich ein Einsatzloch im Nacken auf, in dem die für den Apisstier in römischer Zeit typische Mondsichel eingesetzt gewesen sein soll. Dem Stier aus der Mosel fehlt allerdings dieses Merkmal. Vielleicht vertritt die Statuette aber ein ausgewählt makelloses Opfertier. Denn der Stier hatte eine große Bedeutung in den römischen Staats- und Reinigungsopfern.

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