Hochmittelalterliche Keramikgefäße
Ein von ca. 1180 bis bald nach 1190 vergrabener Münzschatz aus dem Bereich des Klosters St. Irminen in Trier war auf sieben Tongefäße verteilt. Sie zeigen das Spektrum der Gefäßkeramik des Hochmittelalters im mittleren Rheinland unmittelbar vor dem Aufkommen des Steinzeugs, einer robusteren Art von Töpferware. Von den Gefäßen aus St. Irminen gehören drei Exemplare noch zu jenen Gattungen irdener Keramik, die vom 10. bis 12. Jahrhundert gebräuchlich waren. Ein Kugeltopf und ein Kugelkännchen aus gelbem Ton mit roten Pinselstrichen repräsentieren die sogenannte Pingsdorfer Ware. Ein hartgebrannter Kugeltopf, der durch Rauch vollständig geschwärzt ist, vertritt die sogenannte Reduktionskeramik. Vier wirtelförmige braungraue Becher mit geriefter Oberfläche, von denen drei noch Spuren von Bemalung Pingsdorfer Art aufweisen, besitzen infolge eines bei höheren Temperaturen gebrannten Tonmaterials dagegen einen sehr viel dichteren Ton. Damit stellen sie bereits eine Frühform von Steinzeug dar.