Kameo mit Kampfszene
Der gläserne Kameo zeigt in äußerst präziser Darstellung auf einer winzigen Fläche ein tödliches Szenario. Ein Tierkämpfer, bestiarius, in kurzer Kleidung und Stiefeln hat gerade einen Bären mit der Lanze erstochen. Die Waffe steckt noch in seinem aufgerichteten Körper. Der Stein hat einst einen Fingerring geziert. Das für ein Schmuckstück ungewöhnliche Motiv verweist vielleicht auf die Profession seines Besitzers. Der Kameo stammt neben einem Glasbecher, einem bronzenen Armreif, einer eisernen Schere, Resten eines Kästchens und zwei weiteren Schmucksteinen dieser Art aus einem Sarkophag, der im Jahr 1884 geöffnet wurde. Laut Grabungsbericht geschah dies ohne Aufsicht, so dass prompt manche Objekte entwendet wurden. Im 1. Jh. war es unüblich, Verstorbene in Sarkophagen zu bestatten; zu der Zeit war die Brandbestattung vorherrschend. Somit gelangte dieser Schmuckstein schon als antike Antiquität ins Grab.