Statue der Kleopatra
In der Trierer Werkstatt des Bildhauers Johannes Neudecker wurde um 1725 ein umfangreicher Figurenzyklus für eine repräsentative Gartenanlage geschaffen, darunter auch eine Statue der Kleopatra. Auftraggeber der Bildwerke war vielleicht Kurfürst Franz Ludwig von Pfalz-Neuburg. Die Figur führt in moderat dynamischer Bewegung die tödliche Schlange an ihre Brust. Dabei bleibt die Haltung weitgehend in der Bildebene, auf eine Hauptansicht fixiert. Charakteristisch für Neudeckers Gestaltungsweise sind auch der kleine, bewegt zur Seite geneigte Kopf mit hoher Stirn und der wehmütig leidende Gesichtsausdruck. Das Gewand der Figur bildet brüchige, häufig bandförmige Falten. Eine breite Stoffbahn, die sich rückseitig mit der amorphen Standfläche verbindet, dient der statischen Stabilisierung.