Relief der Epona
Das Bildnis der gallischen Göttin Epona wird in der Nische einer Aedicula in der für sie typischen Form präsentiert. Gefunden wurde der Stein in einer Kapelle des großen Tempelbezirks im Trierer Altbachtal. Im Damensitz reitet die Göttin auf einem Pferd und fasst mit der Linken die Zügel. Den Früchtekorb, ein weiterer Hinweis auf ihre Funktion, hebt sie vor die Brust. Damit wird dieses Attribut noch stärker betont, als wenn sie es lediglich auf dem Schoß tragen würde. Wie üblich bei der reitenden Epona geht das Pferd im Passgang, einer Gangart, die weniger natürlich ist, aber umso feierlicher wirkt. Epona mit ihrem Früchtekorb, gelegentlich auch mit anderen Attributen, gehört zum großen Kreis der gallischen Mutter- und Fruchtbarkeitsgöttinnen. Dennoch grenzt sie sich durch ihre Darstellung mit dem für sie charakteristischen Pferd ab und erhält eine gänzlich eigene Funktion als Schutzgottheit für die Pferde und das Verkehrswesen.