Inschrift für Agnes
Zu den interessantesten Denkmälern, die auch das geistige Leben am Ende der römischen Herrschaft in Trier dokumentieren, gehört dieses vielbeachtete Fragment einer griechischen Inschrift. Die Reste einer marmornen Inschrifttafel wurden in einen großen Kalksteinquader eingelassen. 1936 fand man sie unter dem Fußboden der Kirche von St. Maximin. Es bleibt offen, ob es sich um einen Hymnus auf die jugendliche Märtyrerin Roms, die Hl. Agnes handelt, oder um einen solchen auf Maria, oder aber einfach um ein Grabgedicht auf ein bestattetes Mädchen aus Trier, dessen Eltern wohl aus dem griechischen Osten stammten. Der gesicherte Text ist unvollständig, es wurde versucht ihn zu ergänzen: "Agnes, das Mädchen (oder Agnes, die Jungfrau oder die reine Jungfrau) ... Eustorgios hat gesetzt ... in die hochheiligen Wohnungen ... und ein zartes Lamm ... auf dass den ganzen Tag ... in Lobgesängen den all(mächtigen?) Vater ... singend inmitten ... Christus dem Allherrscher, ... und mit dem heiligen Geist ... ... und das mir (?) liebe ... ... unvermutet (von Gott?) her ... den sprachlosen Eltern ... uns (oder allen?) Wankenden ... der Reinheit und Tugend ..."