Umugongo / Imigongo
Der Imigongo ist auf einer dünnen Holzplatte aufgebracht, die auf einem Holzgestell mit zwei Balken aufgeklebt wurde. Auf der Holzplatte wurde zunächst das Muster vorgezeichnet und dann mit Kalbsdung aufgetragen. auf den Dung folgte eine neutrale Farbschicht, daraufhin das Weiß (gemahlener Kalkstein mit Wasser gemischt, in bis zu 5-6 Schichten) und das Schwarz (eine Mischung aus Asche, Ruß, Kuhurin und Pflanzensaft (Aloe Vera, Umutobotobo (solanum aculeastum)). Der Imigongo ist Schwarz-Weiß mit einem Muster aus langgezogenen schräggestellten Rauten. Im Katalog der Kooperative Kakira ist es das Motiv Nr. 15. Das Muster heißt: Ishobe, was eventuell vom Verb gushóberwa kommt und bedeutet: sich in der Unmöglichkeit befinden, einer Schwierigkeit zu entgehen. Dies könnte damit zusammenhängen, dass dieses Motiv besonders schwierig ist (Maes-Gerinck; van Pee 2004: 65). Die Association Kakira ist eine Frauenkooperative, die nach dem Genozid von 1994 von Witwen gegründet wurde. Seit 2001 erhält die Kooperative Förderung auf nationaler und internationaler Ebene um ihre Kunstform bekannt zu machen. Durch gesteigerte Produktionsmöglichkeiten und Nachfrage konnten sie die Produktion von Anfangs 20 Kunstwerken im Monat deutlich steigern. Die Kunstform Imigongo wurde Anfang des 19. Jahrhunderts von Prinz Kakira (der Sohn des Königs Kimenyi von Gisaka, im Südosten des heutigen Ruandas) erfunden. Die Kooperative nutzt nach wie vor natürliche Materialien (Association Kakira: Imigongo du Rwanda. Catalogue).