Die Situation der Kindertagesstätten nach der Flut

Annemie Ulrich
November 2024

Durch die Flut sind in den von Hochwasser betroffenen Kommunen – Verbandsgemeinden Adenau und Altenahr, Städte Bad Neuenahr-Ahrweiler und Sinzig – 800 Plätze weggefallen, die in provisorischen Einrichtungen vollständig kompensiert werden konnten.

Verbandsgemeinde Altenahr

In der Verbandsgemeinde Altenahr wurden zwei Einrichtungen – Dernau und Hönningen – stark beschädigt. Insgesamt waren hier 125 Plätze betroffen.

Gemeinsam mit der Grundschule Dernau wurde für den katholischen Kindergarten
"St. Johannes der Apostel" eine Containeranlage auf einem Grundstück in Marienthal errichtet. Zuvor gab es im Dorfgemeinschaftshaus in Holzweiler ein Betreuungsangebot für 50 Kinder. Nach Abriss ist in Dernau ein Neubau in Planung.

Die kommunale Kindertagesstätte "Wibbelstätz" in Hönningen wurde komplett entkernt und kann vollständig saniert werden. Die Sanierung und die damit verbundene räumliche Erweiterung am alten Standort wurde durch die Fachabteilung befürwortet. Der Kindergartenbetrieb findet seit dem Kindergartenjahr 21/22 übergangsweise in dem ehemaligen Gebäude der katholischen Kindertagestätte Adenau statt.

Bild: Jürgen Schwarzmann

Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler

In der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler sind acht Einrichtungen mit insgesamt 700 Plätzen betroffen.

Die katholische Kindertagesstätte Blandine-Merten-Haus wird von der Stadt, mit einer Erweiterung um eine Gruppe, neu errichtet. Die Einrichtung ist momentan in einer Containeranlage mit einer Kapazität von 125 Plätzen im Innovationspark Rheinland in Grafschaft-Ringen untergebracht. Zuvor stand ein speziell angefertigtes Messezelt auf dem Sportplatz in Lantershofen zur Verfügung.

Die evangelische Kindertagesstätte "Arche Noah" im Mehrgenerationenhaus wird derzeit durch die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler saniert. Übergangsweise erfolgt der Betrieb in anderen Räumlichkeiten des Mehrgenerationenhauses sowie in einer Containerlösung auf dem angrenzenden Parkplatz.

Die katholische Kindertagesstätte "St. Pius" wurde abgerissen. Nach Übergangslösungen ist die Einrichtung in einer Containeranlage der Gemeinde Grafschaft im Innovationspark Rheinland untergebracht. Der Wiederaufbau, mit einer Erweiterung um eine Gruppe, erfolgt durch die Stadt. Die Einrichtung wird mit den bereits im Bau befindlichen drei Kita-Gruppen im Mehrgenerationenquartier verbunden.

Bild: Andrea Burkhardt

Die katholische. Kindertagesstätte "St. Laurentius" wurde durch die Flutkatastrophe zerstört und nutzt Räumlichkeiten des Klosters Calvarienberg als Provisorium, während die Einrichtung durch die Kirchengemeinde saniert wird.

Die städtische Kita "Rappelkiste" wurde im Erdgeschoss schwer beschädigt. Die Räumlichkeiten im Obergeschoss werden genutzt. Eine zusätzliche Betreuung erfolgt in der alten Schule in Bachem sowie in dem bisherigen Bauwagen als naturpädagogische Gruppe. Die Sanierungsmaßnahmen sind inzwischen völlig abgeschlossen. Am 13.10.2023 wurde die Einrichtung eingeweiht.

Die integrative Caritas-Kindertagesstätte "St. Hildegard" wurde durch die Flut stark geschädigt und konnte nach einer Betreuung der Gruppen im Dorfgemeinschaftshaus in Birresdorf in eine Containerlösung in Grafschaft-Ringen umziehen. Der Wiederaufbau der Einrichtung ist verbunden mit Entscheidungen über die „Levana“- und die „Don Bosco“ Schule im Schulzentrum Bachem.

Die katholische Kindertagesstätte "St. Mauritius" im Stadtteil Heimersheim ist ebenfalls schwer beschädigt. Eine neue Kita wird durch die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler als Bauträger errichtet. Die Firma Kleusberg stellt bis zum Neubau eine kostenlose Containerlösung für vier Gruppen, auf dem Gelände des Bolzplatzes "Auf dem Bülland" zur Verfügung.

Die betriebliche Kita MIKI des Marienhaus Klinikums hatte einen sanierungsfähigen Schaden. Der Betrieb konnte übergangsweise an anderer Stelle innerhalb des Gebäudekomplexes fortgeführt werden. Die Wiedereröffnung erfolgte am 06.10.2023.

Bild: Annemie Ulrich