Fibel mit Almandin- und Glaseinlagen
An der kostbaren Goldscheibenfibel sind verschiedene Techniken des frühmittelalterlichen Goldschmiedehandwerks gut erkennbar: Die Zierscheibe aus Goldblech mit ausgeformtem Mittelbuckel ist auf eine bronzene Grundplatte genietet und am Rand verlötet. Auf der Scheibe sind im Wechsel je vier rechteckige und zikadenförmige, um den Mittelbuckel vier halbmondförmige Fassungen ringförmig angeordnet, die mit roten Halbedelsteinen (Amaldine) oder grünem Glas gefült sind. Die Zwischenräume sind mit Filigran ausgelegt, wobei der gekordelte Golddraht in feinen Schlingenmustern auf den Grund gelötet ist. Im 7. Jahrhundert bildete die Scheibenfibel, wie dieses Stück aus einem Grab in Minden, einen typischen Bestandteil der romanischen und fränkischen Frauentracht. Sie hielt einen mantelartigen Umhang zusammen.