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Objekt

Ofenplatte mit Darstellung der Kreuzigung

Das Bildmotiv der Gussplatte ist nach rechts verschoben, so dass sie als die linke Ofenplatte eines Kastenofens anzusprechen ist. Ebenso ist unten eine ornamentale Verlängerung in Form einer Leiste angesetzt, da das eigentliche Model kleiner war als das geplante Ofenmaß. Im Zentrum der Bildszene steht die Kreuzigung Jesu, anstelle der üblichen Begleitfiguren werden hier aber dem Bericht des Neuen Testaments typologisch Szenen des alten Testamtents gegebübergestellt. Die Opferungs Isaasks durch seinen Vater Abraham weist auf den Opfertod Jesu voraus und die Anbetung der Ehernen Schlage wird in der mittelalterlichen Theologie als Vorausdeutung auf die Erlösung durch das Kreuz verstanden. In der linken oberen Bildhälfte ist der Erzengel Michael dargestellt, der beim Jüngsten Gericht die Auferstandenen nach ihren Sünden bemisst und der Hölle oder dem Himmel zuweist. Das Bildprogramm der Platte ist daher noch ganz der mittelalterlichen Gedankenwelt verhaftet. Im unteren Bereich ist die Platte durch Hitze stark beschädigt, die Inschrift ist nicht mehr lesbar. Auf einer deutlich besser erhaltenen, vergleichbaren Platte in Privatbesitz ist die Inschrift deutlich erkennbar: GENESIS 22 MATHAE 27 NUMERI 21 (vdDr. Nr. 819) Das Motiv dieser Platte wurde von der Hütte in Eisenschmitt wohl häufig über einen längeren Zeitraum in verschiedenen künstlerischen Ausfertigungen hergestellt.

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