Schreibzeug des Kurfürsten Wolfgang von Dalberg
In einem fast quadratischen Sockel mit fein ziseliertem Arabeskenrollwerk befinden sich drei kleine Schubladen für Sand, Siegellack und Federn. Auf der schubladenfreien Seite ist ein Vers in lateinischer Sprache eingraviert, der übersetzt lautet: "Jene furchterregende Trompete ´Steht auf, Tote, kommt zum Gericht´ scheint immer in meinen Ohren zu tönen". Auf dem Sockel befinden sich vier diagonal ausgerichtete Bronzeobjekte. Es sind dies: die Kleinplastik des hl. Kirchenlehrers Hieronymus; ihm gegenüber sein Lesepult, auf dem ein Totenschädel und ein aufgeschlagenes Buch liegt; rechts neben dem Heiligen der Löwe als Attribut des Hieronymus und ihm gegenüber ein Tintenbecken, das mit Girlanden und Cherubimköpfen geschmückt ist. Sämtliche Teile bestehen aus feuervergoldeter Bronze. An allen vier Seiten des kleinen Lesepultes sind Wappen eingraviert. Aus diesen ergibt sich, wer der Besitzer dieses kostbaren Schreibzeugs war: der Mainzer Kurfürst und Erzbischof Wolfgang von Dalberg (1537-1601). Der in Höchst bei Frankfurt geborene und 1599 in Aschaffenburg gestorbene erzbischöfliche Zeug- und Büchsenmacher Hack nennt sich auf der Gravur unter dem Boden als Hersteller und gibt das Jahr der Herstellung an (übersetzt): "Hieronymus Hack machte mich im Jahr des Herrn 1599". Es ist damit das früheste erhaltene Mainzer Schreibzeug. Bezeichnung unter dem Boden: "Hieronymus Hack machte mich im Jahr des Herrn 1599"