Objekt
Anbetung der Hirten
Jordaens ist nie nach Italien gereist. Dennoch zeigen seine Werke Einflüsse Caravaggios (1573-1610). Das Hell-Dunkel der Lichtführung und ein drastischer Realismus stellen ihn geistig in die Gefolgschaft des Italieners. Oft haben die Heiligen schmutzige Fußsohlen und Fingernägel, immer stammen die Modelle aus unteren Volksschichten, gerade in der "Hirten-Anbetung". Das Jesuskind kneift geblendet vom Licht seiner eigenen Windeln die Augen zu. Den Hund interessiert der Brotbrocken des Hirtenjungen mehr als der neugeborene Heiland. Die Muttergottes zeigt die Porträtzüge von Jordaens eigener Frau. Das christliche Heilsgeschehen findet mitten im Alltag statt.