Grabaltar des Christoph von Rheineck
Der Grabaltar des Christoph von Rheineck († 1535) stellt eines der frühesten Beispiele der Kunst der Renaissance nördlich der Alpen dar. Das beherrschende Element ist ein Triumphbogen, vor dessen Front sich ursprünglich das Grab des Stifters und der Altartisch befanden. Die antikisierende Architektur ist mit Grotesken verziert, einem Ornamentstil, der ab 1480 in verschütteten Räumen des Goldenen Hauses von Nero in Rom, den sogenannten Grotten, wiederentdeckt worden war. Durch die Verbindung mit Figurengruppen der Grablegung (im Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum) und Auferstehung Christi wurde das Motiv des antiken kaiserlichen Triumphbogens zum "Heiligen Grab". Die Anverwandlung reflektiert den christlichen Humanismus des Stifters, seine devotio moderna - eine neue Frömmigkeit, die dem katholischen Reformwillen des Erzbistums Trier im Kampf gegen das protestantische Gedankengut Martin Luthers entsprach.