Glashumpen
In der Schmelzfarbenmalerei eines 1650 datierten Glashumpens aus dem Fichtelgebirge bildet der Doppeladler das Zentrum der Darstellung. Auf den ausgebreiteten Schwingen des Tieres illustrieren Wappen die hierarchische Ordnung des Reiches. "Das heilige Römische Reich sampt mitt seinen gliedtmassen" - so die Inschrift auf der Rückseite - umfasst Personen und Vereinigungen, die Sitz und Stimme im gesetzgebenden Reichstag besitzen. Zu den geistlichen Reichsständen gehören die Erzbischöfe von Mainz, Köln und Trier (drei geistliche Kurfürsten) sowie Fürstbischöfe, Fürstäbte, Prälaten, Äbtissinnen und die Hochmeister des Deutschen Ordens und Johanniterordens. Die weltlichen Reichsstände bilden der Pfalzgraf bei Rhein, der Herzog von Sachsen, der Markgraf von Brandenburg und der König von Böhmen (vier weltliche Kurfürsten) sowie die Reichsfürsten, Grafen, Freiherren und Freien Reichsstädte. Dieser Glashumpen gehört zur Sammlung der Gesellschaft für nützliche Forschungen Trier, die im Rheinischen Landesmuseum Trier aufbewahrt wird.