Handwaage (Präzisionswaage)
Kästchen eines Militärarztes im Ersten Weltkrieg mit zwei Präzisionswaagen (Handwaagen): Das Kästchen enthält zwei Waagen, die in übereinander liegenden Fächern untergebracht sind. Eine Waage (Fotos 2 bis 8) auf deren Klappe "Giftwage" (mit einem "a") steht, besitzt zwei Waagschalen aus Porzellan mit der Aufschrift Gift. Eine weitere Waage (Fotos 9 bis 13) besitzt Waagschalen aus Horn ohne derartige Aufschriften. Beide Waagen sind gleich groß und sehen sehr ähnlich aus, besitzen jedoch einige Unterschiede: Beide Waagen wurden 1913 (gültig bis 1915) als Präzisionswaage geeicht. Die mikroskopisch "großen" Eichstempel befinden sich auf dem Querbalken. Der Stern zwischen D und R des Eichzeichens weist beide Waagen als Präzisionswaagen mit einer Genauigkeit von 2 mg aus. Die Giftwaage wurde vom Eichamt ... (8) des Aufsichtsbezirks Stuttgart (22), die andere Waage vom Eichamt ..... (4) des Aufsichtsbezirks Dresden (12) geeicht. Bei beiden Waagen findet sich im Querbalken die Punze 5 g, die als das maximal zulässige Gewicht des Wiegeguts interpretiert werden kann. Bei der Giftwaage ist ebenfalls im Querbalken der Name "VON PONCET BERLIN" eingestempelt. Leider konnte keine Firma, die in dieser Zeit in Berlin Waagen hergestellt hat, gefunden werden. Es gibt einen Hersteller mit diesem Namen der in dieser Zeit in Spremberg bei Cottbus eine Glasfabrik betrieben hat ... Die Waagen waren mit einem Sanitätsoffizier (Militärarzt) im Ersten Weltkrieg. Dass sie später nicht mehr geeicht wurden bedeutet, dass Sie danach nicht mehr für medizinische oder gewerbliche Zwecke benutzt werden konnten.