Dunkelbraune "Ohreisenmütze" mit goldenener Bouillonstickerei
Diese winzige Haube ist aus rotbraunem Samt gefertigt und mit goldenem Bouillon und Pailetten festlich in einem floralen Muster bestickt. Sie ist mit grobem kamelbraunem Leinen gefüttert und besteht aus 3 Teilen die eine simple runde Form ergeben. Hinten befindet sich eine Aussparung unter der sich die beiden Seitenteile überlappen. Der Rand ist mit einem schlichten beigen Band eingefasst, an der vorderen und unteren Kante wurde daneben eine Kordel und eine Reihe Stickerei (Stielstich) dazugefügt. Es handelt sich um eine sogenannte Ohreisenmütze/Haarflechtmütze (auf Platt "Urisenmötsch") der unteren Moselregion die ausschließlich von unverheirateten Frauen getragen wurde. Sie wird am Hinterkopf getragen, die geflochtenen Haare werden durch die Öffnung gezogen und als Knoten um den sogenannten "Tugendpfeil" (Trier auch als "Spieß" bekannt) aufgesteckt. Die Trageweise ist hier dargestellt: https://rlp.museum-digital.de/index.php?t=objekt&oges=114