Blockeisen mit Stift zum Arretieren
Blockeisen waren sehr schwere Bügeleisen und typische Arbeitsgeräte von Schneidern. Im Gegensatz zum häuslichen Bügeln, das eine typische Frauenarbeit war, wurde diese Bügeleisehn von Männern genutzt. Das Blockeisen ist ein sogenanntes Wechsel-Plättbolzen mit ausklinkbarem Holzgriff, der in eine Rille auf der Oberfläche des Eisens geschoben und dann durch einen Stift, der am Band zum Griff angebracht ist und in ein Loch im Eisen greift, arretiert wird. Der Griff konnte dabei abwechselnd auf mehrere Eisen montiert werden um ein kontinuierliches Bügeln zu ermöglichen. Die gerade nicht gebrauchten Eisen werden dabei auf einem Ofen oder im Feuer erhitzt. An der Spitze des Eisens befindet sich die Größenangabe 8 und dahinter die Buchstaben A J S - höchstwahrscheinlich die Initialen des unbekannten Herstellers. Wie der Name schon sagt, bestehen diese Eisen aus einem Block, Eisen oder Stahl geschmiedet bzw. gegossen. Sie haben ein beträchtliches Gewicht von 3-12 kg und wurden vorwiegend von Schneidern ab etwas Mitte des 18. Jahrhunderts bis ins 20. Jahrhundert benutzt. Das in der Glut des Stubenofens erhitzte schwere Eisen konnte mit dem vorher abgenommenen Griff wieder aus dem Feuer herausgezogen werden und wurde dann auf einer Eisenplatte oder auf dem Fußboden abgestellt. Der Nachteil dieses Eisens ist, dass man beim Einführen und Sichern des Griffs an glühend hei9em Metall herumfummeln muss, was nicht ganz ungefährlich gewesen sein dürfte da das Eisen selber ist extrem schwer ist.