Quintofen
Ein Quintofen ist ähnlich wie ein Pottofen ein meist ziemlich kleiner runder Ofen ohne Ausmauerung mit flachem Abschluss mit Sockel oder Füßen. Quintöfen besitzen zudem eine flache Haube mit zwei Griffen, die wie eine umgedrehte Schüssel den Ofen bedeckt. Die Schüssel konnte bei Bedarf umgedreht und zum Erwärmen von Wasser verwendet werden. Der Name kommt von der Hütte in Quint (heute ein Stadtteil von Trier), die ihn erstmalig hergestellt hat. Ob dieser Ofen in Quint hergestellt wurde liegt zwar nahe, läßt sich ohne weitere Informationen nicht sicher sagen, da dieses Modell auch bei anderen Hütten verbreitet war. Der Ofen ist ein so genannter Hinterlader, d.h. er wurde vom Nebenraum (oder Flur) aus befeuert. Hergestellt wurde der Ofen von der Eisenhütte in Quint (heute ein Stadtteil von Trier). Diese wurde 1683 gegründet und entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem bedeutenden Unternehmen. Sie betrieb von 1857 bis 1891 bei Schweich ein eigenes Eisenbergwerk. Nach mehrfachem Besitzerwechsel kommt das Unternehmen zum Klöckner-Konzern, der 1925 das Walzwerk stilllegt und zum 31.1.1972 diesen Unternehmensteil ganz aufgibt. Quint-Öfen wurden von Ende des 17. Jahrhunderts bis 1960 hergestellt. Heute (2021) sind nur noch das Schloss des Hüttenherrn und einige Verwaltungsgebäude erhalten.