Flacheisen Nr 9 mit Perlenkette
Relativ dickes ovales Flacheisen, eine Zwischenform zwischen Flacheisen und Blockeisen. Das Eisen besitzt einen Metallbügel im Rheinischen Stil als Griff. Auf der Oberfläche des Eisens befindet sich als Größenmarke die Zahl 9 in einer Perlenkette mit Palmenblättern vorne und hinten. Die hinteren Palmenblätter werden von den Initialen S und D flankiert. Sie Seiten des Blocks sind abgeschrägt und mit einem laufenden Band verziert. Die Verzierungen könnten auf einen Herkunftsort in Belgien oder Frankreich hinweisen. Das Bügeleisen besitzt eine Bügel in Form eines Eisenbands der vorne fast bis zur Spitze des Eisens reicht und einen etwas erhöhten Rand. Der Rost zum Abstellen des (heißen) Bügeleisens ist vorhanden. Das Flachbügeleisen gehört zu den massiven Volleisen, die aus Eisen oder Stahl geschmiedet oder gegossen und bereits ab dem 18. Jh. hergestellt wurden. Auf Grund seines geringen Gewichts und seiner flachen Sohle, die nahezu mühelos über die vorher mit Wasser besprengte Wäsche gleitet, erfreute es sich noch weit bis ins 20. Jahrhundert hinein großer Beliebtheit. Das Erhitzen auf dem Kohleofen oder in einer offenen Feuerstelle wie dem Kaminfeuer erforderte jedoch verschiedene Vorsichtsmaßnahmen, um die Bügelwäsche nicht zu beschmutzen oder sich am fest verbundenen Metallgriff zu verbrennen. Viele Büglerinnen wischten daher nach dem Erhitzen des Eisens mit einem Tuch, das sie an ihrer Schürze befestigt hatten, über die Bügelsohle. Als Hitzeschutz wurde oftmals ein dicker Handschuh oder ein Lappen, der um den Griff gewickelt wurde, verwendet.