Seidenes Andenkenbild zur Ausstellung des Heiligen Rocks 1891
Großformatiges, auf Seide gedrucktes farbiges Andenkenbild, das die heilige Helena zeigt, die den heiligen Rock hält. Sie ist in ein prächtiges Gewand gekleidet und ihr Haupt ist von einem Heiligenschein umgeben. Sie schwebt auf einer von Wolken umgebenen Grasfläche. Links von ihr ist der Berg Golgotha mit dem Kreuz abgebildet und die Grabeskirche. Rechts ist der Trierer Dom abgebildet, in dem die Reliquie aufbewahrt wird. Über der heiligen Helena steht der Spruch aus dem Matthäusevangelium Kapitel 27 Vers 32: "Und über mein Gewand haben sie das Loos geworfen." Zu ihren Füßen steht die Inschrift "Zur Erinnerung an die Ausstellung im Jahre 1891 in Trier." Das Andenkenbild ist einem schwarz lackierten Holzrahmen mit einer goldfarbenen Innenkante aus der Entstehungszeit des Andenkenbildes hinter Glas gerahmt. Helena, geboren um 255, war die Mutter des römischen Kaisers Konstantin des Großen (gestorben 337). Konstantin hatte 312 vor der Schlacht um Rom einen Traum, der ihm sagte, dass er im Zeichen Christi diese Schlacht gewinnen würde. Daraufhin bekannte er sich zum Christentum und überzeugte auch seine Mutter Helena. Nach ihrer Bekehrung zum christlichen Glauben unternahm sie um 324 unternahm eine Pilgerreise ins heilige Land und besuchte die heiligen Stätten: u. a. den Berg Golgotha, wo Jesus gekreuzigt wurde, und die Grabeskirche. Sie entdeckte im heiligen Land viele Reliquien, darunter den aus einem Stück gewebten Rock Jesu, den er auf dem Weg zum Kreuz trug; weiterhin das Kreuz von Jesu, das sie an einer Wunderheilung erkannte, und die Gebeine des Apostel Matthias. Der Legende nach brachte sie den heiligen Rock und die Gebeine des Apostels Matthias nach Trier, wo sie heute im Trierer Dom bzw. im Kloster St. Matthias noch aufbewahrt werden. Die älteste schriftliche Überlieferung über den heiligen Rock in Trier stammt aus dem 11. Jh. In einem Reliquienschrein, der über eine lange Zeit nicht geöffnet wurde, sollten sich die Gewänder und Schuhe von Jesus befinden, die er vor seinem Tod am Kreuze getragen haben sollte. Als nun der Schrein erstmalig durch einen Eremiten wieder geöffnet wurde, erblindete er schlagartig beim Anblick der Reliquien. Daraus leitete sich ab, dass sie niemand mehr anschauen sollte. Erst 1512 wurde der Schrein bei einem Besuch des Kaisers Maximilian (1493-1519) in Trier nochmals geöffnet. Die Bevölkerung von Trier drängte darauf, den heiligen Rock auch sehen zu dürfen, dem der Erzbischof Richard von Greiffenklau zu Vollrads (1511-1531) nachgab. Erst durften die Trierer Gläubigen nur den gefalteten heiligen Rock sehen, sie drängten aber weiter, den heiligen Rock ausgebreitet sehen zu wollen. Als das geschah, sprach es sich wie ein Lauffeuer rum, und die erste Wallfahrt zum heiligen Rock fand statt. Eine Abbildung aus dieser Zeit zeigt den heiligen Rock mit schlaff herabhängenden Ärmeln. Erst ab 1530 wird der heilige Rock auf einer Stange hängend abgebildet, so wie wir es heute kennen.