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Mosaik mit Anaximander

Das Fußbodenmosaik aus einer römischen Stadtvilla zeigt den griechischen Philosophen Anaximander von Milet mit einer Sonnenuhr. Er galt als deren Erfinder und seine Darstellung dürfte als bewusster Hinweis auf die umfassende Bildung des Hausherrn zu verstehen sein. Denn die Gestaltung des Bodens wurde insbesondere für die Augen von Gästen gewählt. Mit einem griechischen Philosophenmantel bekleidet, der üblicherweise die rechte Schulter unbedeckt lässt, mit grauem lichten Haar, das ihn als nicht mehr ganz jung zu erkennen gibt, sitzt Anaximander auf einem Stuhl und präsentiert seine Erfindung – die Sonnenuhr. Aber das ist längst nicht alles, was er zu bieten hatte, denn er war gewissermaßen ein Allrounder. Neben philosophischen Abhandlungen zum Ursprung allen Seins fertigte er eine geographische Weltkarte, konstruierte einen Globus und war als Astronom tätig. Anaximander wurde 610 v. Chr. im türkischen Milet geboren, wo er auch nach 547 v. Chr. starb. Das Mosaik kam Ende des 19. Jhs. in Trier zum Vorschein. Generell war der Auffindungszustand solcher Böden schlecht, da sich das Erdreich in fast 2000 Jahren hob und senkte. Auch war die Bergung solch riesiger Fußböden kompliziert, weshalb sie in transportable Stücke zerlegt und dann aufwändig bearbeitet und wieder begradigt wurden. So ist auch der Bildausschnitt nur ein Bruchteil des einstigen Mosaiks. 1907 wurde es von der Firma Villeroy & Boch in Mettlach mit Originalsteinen restauriert.

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