Massives Blockeisen mit Gusseisensohle und gedrechseltem Holzgriff
Das Bügeleisen besteht aus einer Sohle aus Gusseisen einem Körper und einer gegossenen eisernen Halterung für den gedrechselten Holzgriff. Das Bügeleisen gehört zu den massiven Volleisen, die aus Eisen oder Stahlgeschmiedet oder gegossen und vor allem im 18. und 19. Jahrhundert hergestellt wurden. Der Bügel ist mit einer Schraube mit Sechskantkopf befestigt. Auf der Schraube befindet sich der Markenname GRAEKA und die Typbezeichnung 5D. Der Markenname bezieht sich auf das ehemalige Graewe & Kaiser Schraubenwerk, später auch kurz Graeka genannt, in Plettenberg und damit nur auf die Schraube, nicht auf das ganze Bügeleisen. Das Bügeleisen wurde am Herdfeuer oder auf einem Ofen erhitzt. Das Erhitzen auf dem Kohleofen oder in einer offenen Feuerstelle wie dem Kaminfeuer erforderte verschiedene Vorsichtsmaßnahmen, um die Bügelwäsche nicht zu beschmutzen oder sich am fest verbundenen Metallgriff zu verbrennen. Viele Büglerinnen wischten daher nach dem Erhitzen des Eisens mit einem Tuch, das sie an ihrer Schürze befestigt hatten, über die Bügelsohle. Als Hitzeschutz wurde oftmals ein dicker Handschuh oder ein Lappen, der um den Griff gewickelt wurde, verwendet. Trotz seiner Zweckmäßigkeit weisen viele Flacheisen eine Verzierung der Deckplatte auf, die heute eine Herkunftsbestimmung erlaubt. In Frankreich wurden häufig Herzen, Früchte, Blumen und Wappen auf der Oberseite des Bügeleisens bevorzugt. In England zierten oftmals Sterne und Kronen die Deckplatte. Die deutschen und skandinavischen Eisen wurden hingegen vielfach schmucklos gestaltet oder mit einer Firmenmarke und den Initialen des Herstellers versehen. Neben diesen Verzierungselementen geben die Formen der Eisen und Griffe weitere Anhaltspunkte.