Objekt

Mosaikglas mit Ibis

In extremer Vergrößerung zeigt die Abbildung ein Detail aus dem kleinen Mosaikglas mit der Darstellung eines Vogels. Durch die Körperform, die langen Beine und den charakteristischen dünnen Schnabel gibt der Vogel sich als Ibis zu erkennen. Das Muster eines solchen Mosaikglases erhielt man, indem man lange, dünne Glasstäbe oder Plättchen und vorgeformte Elemente - wie den s-förmig geschwungenen Hals, den Leib und den Schwanz des Vogels - dicht nebeneinanderstellte und durch Erhitzen miteinander verschmolz. Aus den Glasstäben konnten nach Erkalten mehrere Glasscheiben mit gleichem Dekor geschnitten werden. Gläser dieser Art wurden vom 1. Jahrhundert v. bis zum 1. Jahrhundert n. Chr. hergestellt. Für die Ibisdarstellung legt die Wahl des Motivs die Herkunft aus Ägypten nahe: Der Ibis ist das heilige Tier des Thot, des ägyptischen Gottes der Weisheit, der Schreibkunst und des Mondes. Bis nach Tawern, südwestlich von Trier, hat das Glas eine Reise von vielen Hundert Kilometern zurückgelegt. Der Zweck, welchem es gedient hatte, ist nicht eindeutig. Vielleicht zierte es, mit weiteren Stücken seiner Art, ein Holzkästchen.

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