Große Potpourri-Vase (Prunkvase) mit Girlanden undund Flußlandschaften mit Figurenszenen
Als Prunkvasen dienten solche Potpourri-Vasen vorrangig der Repräsentation. Potpourri-Vasen sind in der Regel bauchige, vasenförmige Gefäße mit einem durchbrochenen Deckel. Die Gefäße waren häufig aufwendig verziert und zusätzlich oft reich und mehrfarbig bemalt. Diese Vase ist beidseitig farbig staffiert. Die von Kartuschen gerahmten Landschaften auf der Vorder- und Rückseite stammen von dem Höchster Porzellanmaler Melchior Schöllhammer; in der Landschaft mit Blick über den Flulßauf mit Schiffen auf eine Burg ist die Malerei links signiert "Schelh. pinx". Potpourri-Vasen wurden eine Duftmischung aus Pflanzenteilen (Blüten, Wurzeln, Kräuter, Schalen von Zitrusfrüchten und Gewürze) befüllt - teilweise unter Zusatz von ätherischen Ölen oder Pflanzenauszügen. Dies sollte der Verbesserung des Raumduftes dienten. Bei Verwendung frischer Blüten wurden diese mit Zusatz von Salz konserviert. Andere Pflanzenteile wurden in getrocknetem Zustand eingefüllt. Die Mischung bildete nach einiger Zeit eine duftende, jedoch unansehnliche Masse. Letztere Beobachtung wird wohl zu der Benennung "Potpourri" geführt haben (frz.: "pot" + "pourri" = "verdorbener Topf"). Bezeichnung unter dem Boden: goldene Radmarke, Signatur auf der Flußlandschaft "Schelh. pinx"