Flacheisen mit Röhrengriff
Einfaches Flachbügeleisen mit schrägen mit wulstartigen Seiten. Auf der Oberfläche befindet sich die Größenangabe 5. Der röhrenartige gerade Griff wird von 2 Metallbändern gehalten, welche wiederum mit Nieten auf dem Eisen befestigt sind. Die Röhre speicherte nicht so viel Hitze wie ein Metallband und war deshalb auch einfacher und mit weniger Aufwand zu isolieren. Nicht nur weil der Durchmesser der Röhre deutlich kleiner ist als der der Befestigungen kann man davon ausgehen, dass die Röhre früher mit Leder ummantelt war um die Büglerin vor der Hitze des Eisens zu schützen und das Umwickeln eine reinen Metallgriffs überflüssig zu machen. Der röhrenartige Griff und das Symbol auf der Oberfläche des Eisens deuten auf eine Entstehung in England hin. Ein Flacheisen musste das auf der Herdplatte oder an einem Bügeleisenofen erhitzt werden. Das leichte Flachbügeleisen gehört zu den massiven Volleisen, die aus Eisen oder Stahlgeschmiedet oder gegossen und bereits ab dem 18. Jh. hergestellt wurden. Auf Grund seines geringen Gewichts und seiner flachen Sohle, die nahezu mühelos über die vorher mit Wasser besprengte Wäsche gleitet, erfreute es sich noch weit bis ins 20. Jahrhundert hinein großer Beliebtheit. Das Erhitzen auf dem Kohleofen oder in einer offenen Feuerstelle wie dem Kaminfeuer erforderte jedoch verschiedene Vorsichtsmaßnahmen, um die Bügelwäsche nicht zu beschmutzen oder sich am fest verbundenen Metallgriff zu verbrennen. Viele Büglerinnen wischten daher nach dem Erhitzen des Eisens mit einem Tuch, das sie an ihrer Schürze befestigt hatten, über die Bügelsohle. Als Hitzeschutz wurde oftmals ein dicker Handschuh oder ein Lappen, der um den Griff gewickelt wurde, verwendet.