Herrenhut, Zylinder, Chapeau Claque
Ein schwarzer Chapeau Claque aus Seide. Der Firmenname, der ins Futterdach gedruckt ist, ist leider nicht erkennbar, dafür aber die Verkaufsadresse 'J. B. Georg Trier, Brotstraße 26'. Der seidenglänzende Zylinder hat ein 3cm breites, schwarzes Ripsband als Hutband. Es ist links einfach überschlagen und dann durch eine Schlaufe geführt. Die Enden sind abgeschnitten und jetzt ausgefranst. Die Krempe ist mit Ripsband eingefasst (bound edge) und, wie es für den Zylinder typisch ist, an den Seiten nach oben gewölbt und eingerollt. Der Zylinder hat kein Schweißband. Das Futter ist in drei Regionen einzuteilen. Etwa 3/4 des Futters in dem Zylinderkorpus sind aus mattem schwarzen Seidenstoff. Daran setzt ein Streifen aus glänzendem, schwarzen Seidensatin an. An der Verbindungsstelle, ab der hinteren Futternaht ist eine kleine, schwarze Zierschleife angebracht. In das Futterdach, das mit schwarzem Seidenmoiré gefüttert ist, sind der Hersteller und der Verkäufer aufgedruckt. Während 'J. B. Georg Trier, Brotstraße 26 Trier' groß und lesbar gedruckt ist, ist der goldene Aufdruck des Herstellers nicht zu identifizieren. Es ist ein sehr detailreicher, kleiner Druck, der schwer zu erkennen ist. Er zeigt eine bekrönte Weltkugel mit darunterliegendem Banner. Der Hut befindet sich in einem äußerst schlechten Zustand. Der Bezug der Unterseite der Krempe ist bereits sehr dünn und beschädigt. Die Seide ist porös und weist Mottenschäden auf. Sie ist unprofessionell mit Gewebeklebeband, ähnlich einem Pflasterstreifen beklebt. Der Seidenbezug an der Oberseite noch in einem guten Zustand und weist nur leichte Schäden auf. Allerdings ist die Krempe verformt und das Hutband an der Schnittkante ausgefranst und leicht verknickt. Das untere Futter ist, ebenso wie der Bezug der Krempe, stark beschädigt. Es ist sehr dünn, porös und mottenbeschädigt, sodass es anfängt einzureißen. Das 1/4 und auch das Futterdach sind hingegen noch in einem guten Zustand. Dieses Modell ist einmal vorhanden. Es handelt sich um ein Schaufenstermodell, was die stark angegriffene Seide erklärt. Größe und Preis sind nicht angegeben. Der Chapeau Claque wirkt authentisch. Material, Fertigung und Zustand sprechen für eine Fertigung Anfang des 20. Jahrhunderts.