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Seidenes Andenkenbild zur Ausstellung des Heiligen Rocks 1844

Kleines Andachtsbild, das den an einer Stange hängenden heiligen Rock zeigt. Über dem schwarzen heiligen Rock stehen die Buchstaben "JHS" - Jesum Habemus Socium - Wir haben in Jesus einen Gefährten. Darüber wiederum befindet sich ein kleines stilisiertes Kreuz. Unter dem heiligen Rock steht die Inschrift "Der h. Rock Christi im Dom zu Trier, gezeigt im August und September 1844". Die Wallfahrt 1844 geriet in ein politisches Spannungsfeld zwischen dem protestantischen Preußen und dem rheinischen Katholizismus einerseits und der Demokratiebewegung des Vormärz andererseits. Die preußische Regierung in Berlin wollte z. B. durchsetzen, dass Brautleute mit verschiedenen Religionszugehörigkeiten heiraten durften und deren Kinder nicht automatisch katholisch erzogen werden mussten. Insbesondere der Kölner Bischof von Droste-Vischering vertrat diese Position gegenüber Preußen so vehement, dass er aus dem Amt entlassen wurde. In die besondere Kritik der Vertreter des Vormärz geraten war die Reliquienverehrung und das Wallfahrtswesen der katholischen Kirche. Ihr stärkster Vertreter war der suspendierte katholische Priester Johannes Ronge (1813-1887), der scharf gegen die Zeigung des heiligen Rocks 1844 wetterte und in eine direkte Auseinandersetzung mit dem Trierer Bischof Wilhelm Arnoldi (1842-1864) geriet. Ronges Kritik an der katholischen Kirche wie die anderer Vertreter des Vormärz ging jedoch weit über die Heilig-Rock-Wallfahrt hinaus und richtete sich gegen die Wiedererstarkung des Katholizismus. Trotz aller Differenzen und Spannungen besuchten 500 000 Gläubige den heiligen Rock im Trierer Dom - was als eine Machtdemonstration des Katholizismus angesehen wurde. Das Andenkenbild ist in einem Passepartout aus beigem Karton in einem kleinen Bilderrahmen aus Holz überliefert. Der Rücken ist aus einem starkem Karton mit aufklappbarem Aufsteller gefertigt, hat aber auch einen kleinen Metallring zum Aufhängen an die Wand.

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