Objekt

Anrührbild mit einem Seidenstückchen vom Einschlagtuch des heiligen Rock anlässlich der Ausstellung 1933, Trier

Handgearbeitetes Andenkenbild / Klosterarbeit anlässlich der Ausstellung des heiligen Rocks in Trier 1933. Im Zentrum des Bildes befindet sich der heilige Rock, auf einer Stange hängend. Der heilige Rock ist aus einem Stoffbild ausgeschnitten und auf Karton geklebt. Über dem heiligen Rock ist ein kleines Stückchen roter Seide (2 x 4 mm) auf einem etwas größeren Stückchen Staniolpapier (mit Aluminium kaschiertes Papier) ebenfalls auf den Karton geklebt. Darüber befinden sich als eine Art Dach zwei schmale Papierstreifen mit der aufgedruckten Inschrift: "Seide, w. d. Hl. Rock / geruht hat von 1899" - Seide, wo der Heilige Rock geruht hat von 1899. Das Bild ist abgedeckt durch ein Stück Kunststoff und umrahmt von Staniolpapier, das mit Farnmotiven geprägt ist. Auf der Rückseite ist ein Schildchen mit dem gestempelten Spruch "Angerührt / an den Hl. Rock Jesu / Trier 1933". Das Wort "Angerührt" ist unterstrichen und der Name Jesu hervorgehoben. Auf der Rückseite ist zur Aufhängung des Andenkenbildes ein gelber Faden in den Karton montiert. Herkunft: Devotionalienwerkstatt des Klosters St. Clara, Petrisberg, Trier, 1920 - 2018 In diesem Andenkenbild wurde ein Stückchen Seide eingearbeitet, das von der Ausstellung 1891 bis zur Ausstellung 1933 zum Schutz des heiligen Rocks vor Staub und Schädlingen diente. Es war üblich, dass der heilige Rock zwischen den einzelnen Ausstellungen ungeöffnet in einer Truhe aufbewahrt wurde. Stoffe, die mit Reliquien in Berührung kommen, haben in der katholischen Kirche eine besondere Bedeutung. Schon die Bibel (Matthias 9/21) berichtet von der Heilung einer Frau, nachdem sie das Gewand Jesu berührt hatte. Es war den Pilgern, die den heiligen Rock in Trier sahen, ein großes Anliegen, ihn mit einem Gegenstand berühren zu dürfen, der sie in ihrem Alltag beschützt und den Glauben festigt. Erst mit der Ausstellung im Jahr 1655 erlaubte Erzbischof Karl Kaspar von der Leyen das Anrühren des Rockes mit Gegenständen. Zwei Priester neben dem Schrein nahmen die anzurührenden Gegenstände in Empfang und gaben sie nach der Berührung wieder zurück. Da der empfindliche Stoff des heiligen Rocks auf die Dauer beschädigt wurde, wurde das Anrühren zunehmend mehr eingestellt. Allein 1933 war es noch möglich, seine persönlichen Andenken an diese Heilig-Rock-Wallfahrt noch während der Ausstellung im Trierer Dom anrühren zu lassen.

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