Ovaler Regulier- und Kochofen
Der Ofen ist vom Typ des ovalen Wormser Ofens, der auch ab ca 1870 gefertigt wurde. Hinter der oberen Tür und ganz oben befinden sich im Boden Ofenringe, die zum Einhängen von Kochtöpfen herausgenommen werden konnten. Die Abbildungen auf den beiden Türen zeugen vom gehobenen humanistischen Bildungsstand seines Besitzers. Die obere Tür zeigt einen Faun (oder den griechischen Gott Pan) zusammen mit einer Ziege, eingerahmt von Grotesken im Stil der Neorenaissance. Auf der unteren Tür ist dargestellt wie Ganymed als Mundschenk den als Adler dargestellten Göttervater Zeus bedient. Im Boden des Raums hinter der Klappe mit dem Faun und ganz oben auf dem Ofen befinden sich Ofenringe. Die verzierungslose Tür vor der Brennkammer dürfte erst später nach Verlust des Originals ergänzt worden sein. Der Ofen steht auf Klauenfüßen. Hergestellt wurde der Ofen von der Eisenhütte in Quint (heute ein Stadtteil von Trier). Diese wurde 1683 gegründet und entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem bedeutenden Unternehmen. Sie betrieb von 1857 bis 1891 bei Schweich ein eigenes Eisenbergwerk. Nach mehrfachem Besitzerwechsel kommt das Unternehmen zum Klöckner-Konzern, der 1925 das Walzwerk stilllegt und zum 31.1.1972 diesen Unternehmensteil ganz aufgibt. Quint-Öfen wurden von Ende des 17. Jahrhunderts bis 1960 hergestellt. Heute (2021) sind nur noch das Schloss des Hüttenherrn und einige Verwaltungsgebäude erhalten.