Stark restauriertes Bockspinnrad
Dieses Spinnrad ist aufgrund seiner Restaurierung schwierig einzuordnen. Der Sockel des zweifädigen Bockspinnrades ist aus stark gedunkeltem und abgenutztem Holz gefertigt. Das Schwungrad wiederum besteht aus einem rötlichen Holz mit einigen Holzwurmlöchern. Der hintere Fuß und der Knecht, der die Bewegung des Trittes auf das Rad überträgt sind neueren Datums und durch Holzbeize farblich angepasst. Der Flügel mit den großen Haken ist ebenfalls recht neu. Interessant bei diesem Rad ist die Anbringung der Flügelhalterung genau in der Senkrechte der Achse und der damit verbundenen Stellschraube, die in die Hauptstütze integriert ist. Auffällig ist ebenfalls die offene Lagerung des Faserloches am Spinnflügel in einer Kerbe der Halterung. Das heutige Lederband ist sicherlich erst bei der Restaurierung hinzu gefügt worden. Ähnliche Konstruktionen gibt es bei flügelgebremsten Spinnrädern, die nur einen Antriebsriemen haben und die unterschiedlichen Geschwindigkeiten von Spule und Flügel durch eine Bremse auf ein Bauteil erzielen. Bei einem zweifädigen Spinnrad macht das keinen Sinn. Eventuell ist die Zweifädigkeit aber auch erst ein Produkt der letzten Restaurierung.