Seidenes Andenkenbild zur Ausstellung des Heiligen Rocks 1844
Der heilige Rock hängt an einer Stange, die wiederum von einem Band mit einer großen Schleife gehalten wird. Die obere Hälfte des Andenkenbildes zeigt als Hintergrund einen blauen Himmel mit einem hellen Wolkenkranz um den heiligen Rock. Das untere Drittel des Andenkenbildes ist mit Inschriften bedruckt: "Und alle, die ihn berührten, wurden gesund. Arc. Cap. 6, Vers 56. DER H. ROCK JESU CHRISTI, zur Verehrung der Christen ausgestellt in der Domkirche zu Trier, im Jahre 1844, unter dem Episcopat des Hochwürdigen Herrn Arnoldi. Vollkommener Ablass ertheilte Papst Leo X. durch eine Bulle, dd. den 26. Januar 1514, denjenigen frommen Christen, welche zur Verehrung des h. Rockes die Domkirche zu Trier besuchen." 1844 war die erste Wallfahrt zum h. Rock, bei der Priester die von den Pilgern in Trier erworbenen Medaillen das Gewand anrührten. Dadurch sollte die Kraft Gottes das Leben der Gläubigen beschützen oder sogar Kranke heilen. Von der Wallfahrt 1844 geschahen einige Heilungen, die dann als Wunder angesehen wurden. Genau gegen diese Form des Reliquienkultes richtete sich die massive Kritik gegen die Wallfahrt 1844, die auch vor Spott nicht Halt machte. Ein Spottlied auf die wundersame Heilung der Gräfin Johanna von Droste-Vischering, eine Verwandte des von der preußischen Regierung abgesetzten Bischofs von Köln, war noch lange nach der Wallfahrt 1844 so populär, dass Friedrich Engels es 1886 als eines der besten politischen Volkslieder bezeichnete. In den 1970er-Jahren wurde wiederentdeckt, als das Interesse an historischen demokratischen Volksliedern aufflammte und Liedermacher wie Dieter Süverkrüp und Hannes Wader das Lied von der "Freifrau von Droste-Vischering" sangen. Das Andenkenbild befindet ich in einem Holzrahmen aus dem 20. Jh. hinter Glas. Der Zustand ist mäßig mit Wasserschäden, kleinen Farbabplatzungen und Flecken sowie kleinere Schäden des Gewebes insbesondere am unteren Bildrand.