Große Schachtel der Firmer Schürer aus dem Kloster St. Clara in Trier
Die rechteckige Schachtel besteht aus zwei gleichgroßen Behältern, die auf der einen Längsseite mit drei Scharnieren verbunden sind und das Auf- und Zuklappen ermöglichen. Auf der anderen Längsseite befinden sich zwei Metallschließen zum Arretieren der beiden Teile. Die Randteile der Schachtel sind aus Holz, Boden und Abdeckung aus stabilem Karton. Innen und auf der äußeren Bodenseite ist die Schachtel mit braunem Papier beklebt; die Schauseiten aussen sind mit Zierpapier beklebt, das in der Manier des Jugendstils stilisierte und direkt aneinandergefügte Blätter zeigt. Die Oberfläche ist leicht reliefiert und imitiert Blattadern, die Farbgebung reicht von rot bis hellbraun. Auf der Oberseite befindet sich in der Mitte der goldfarbene Schriftzug "Schürer" von der Nähfadenfabrik und Zwirnerei Schürer in Augsburg, gegründet 1858. Die Schwestern des Klosters St. Clara vom Orden der Klarissen-Kapuzinerinnen aud dem Petrisberg in Trier (1920-2018) nutzten diese Schachtel zum Aufbewahren von Materialien zur Fertigung von Devotionalien. In erster Linie fertigten sie Devotionalien zu den Ausstellungen des heiligen Rocks in Trier 1933 und 1959, aber wie viele Etiketten belegen, fertigten sie auch Devotionalien (Anrührbilder, Reliquienkapseln, Breverl), die nicht an Trier gebunden waren. Die Herstellung von Devotionalien der unterschiedlichsten Arten in vorwiegend Frauenklöstern ist seit dem Mittelalter belegt. Insofern führte auch das Kloster St. Clara diese Tradition fort.