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Das Haus Trapitchens aus Mastershausen

Das Gebäude wurde 1989 in dem Hunsrückdorf von Mitarbeitern des Museums abgebaut, in mühevoller Kleinarbeit auf dem Museumsgelände wiedererrichtet und 1998 wiedereröffnet. Es handelt sich um ein für den Vorderen Hunsrück typischen zweiraumtiefen Bau aus der Zeit um 1830. Bei einem größeren Umbau 1915 wurden unter anderem die ursprünglich vorhandenen Krüppelwalme entfernt, so daß das Gebäude sein heutiges durch das Satteldach bestimmtes charakteristisches Aussehen erhielt. Im Museum wurde das Gebäude im Zustand der frühen 50er Jahre eingerichtet, einer Zeit also, in der sich das "Wirtschaftswunder" allenfalls andeutete. Das Mobiliar zeigt dann auch eine eigenartige Mischung aus älteren Möbelstücken, die noch von vor dem Krieg stammten, und typischen 50er-Jahre-Möbeln. Der Raum der Wohnstube, der noch die ursprüngliche Nische für den Alkoven enthält, wurde als ländlicher Krämerladen eingerichtet, dem auch eine Poststelle zugeordnet ist. Solche Poststellen stellten auch nach dem 2. Weltkrieg noch die postalische Versorgung der ländlichen Bevölkerung sicher und waren häufig mit einer Postbushaltestelle kombiniert. So macht auch das Haltestellenschild einen Sinn, das sich an der Außenfassade des Gebäudes befindet. Gleich daneben steht an der Hausecke eine Tankstellen-Zapfsäule aus den 50er Jahren. Auch sie weist auf die Zeit des Umbruchs der Nachkriegsjahre hin, in der viele Neuerungen in die Hunsrückdörfer kamen. Insofern unterscheidet sich das Haus aus Mastershausen von den vielen anderen Gebäuden im Freilichtmuseum: Es zeigt die Wohn- und Arbeitssituation einer ländlichen Familie, die zwar noch stark von ihrem bäuerlichen Umfeld geprägt war, die jedoch eine Sonderstellung im Dorf hatte durch Laden, Post und Tankstelle.

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